Seine ersten Zeitungsartikel schrieb Martin Hauzenberger Anfang der 1970er-Jahre während seines Geschichts- und Geografiestudiums an der Universität Basel für die National-Zeitung, heute die eine Hälfte der Basler Zeitung. Entgegen ihrem Namen war sie keine nationalistische, sondern ganz im Gegenteil eine linksliberale Zeitung. Hauzenberger arbeitete als Teilzeit-Sportredaktor und Berichterstatter aus Handballhallen und Kleintheatern.

1975 gründete der Zytglogge Verlag die Zytglogge-Zytig, eine Literatur- und Kleintheaterzeitung für den Raum "zwischen Simplon und Jurasüdfuss". Lukas Hartmann übernahm die Literaturredaktion, Hauzenberger die Kleintheater.

1978 arbeitete er dann neun Monate lang für die neue Tat, welche die Migros damals als kritische Konsumenten-Boulevard-Tageszeitung herausgab. Ein Streit um Mitbestimmung bei der Chefredaktorenwahl führte 1978 zum Streik der Redaktion und zur Schliessung der Zeitung. Und zu Hauzis einziger Single-Schallplatte – mit dem aus aktuellem Anlass geschriebenen ironischen "Liebeslied a d Migros" (siehe CD 2 der Doppel-CD "Früecher – hütt – gäng").

Nach einem weiteren Jahr bei der Zytglogge-Zytig arbeitete Martin Hauzenberger zwei Jahre lang für die Schweizer Illustrierte, die man damals zu einem illustrierten Nachrichtenmagazin umzubauen versuchte. Dann ging er zur Sendung DRS aktuell (heute "Schweiz aktuell") beim Schweizer Fernsehen DRS, wo er – unterbrochen von einer mehrmonatigen Reise nach Südostasien, Australien und dem Südpazifik – bis 1987 als Nachrichtenredaktor arbeitete.

Es folgten zwei Jahre als Ressortchef Kultur bei der Berner Zeitung und vier Jahre als Auslandredaktor bei der Tagesschau des Schweizer Fernsehens. Und dann kam 1993 das, was im Lied "Der rächti Gloube" in der dritten Strophe beschrieben wird: "Du bin i zum ne Wirtschaftsblatt, paar Fründe het s entsetzt." Das Wirtschaftsblatt war Cash, und Hauzenberger arbeitete dort als Produzent, schrieb jahrelang nebenher jede Woche die Satirerubrik Oskars und manchen Beitrag für die Cash-Kulturseiten.

1996 gings nochmals zurück zum Fernsehen, zur Sendung Quer mit Röbi Koller, 1999 wieder zurück zu Cash. Als dort 2002 die Produktion abgeschafft wurde, erlaubte sich "Oskar" Hauzenberger zu diesem Thema einen kleinen satirischen Kommentar und wurde umgehend freigestellt. Es folgten fünf Jahre als Teilzeitproduzent beim Beobachter, wo Hauzi vom September 2003 bis Ende 2006 auch in jeder Ausgabe der vierzehntäglich erscheinenden Publikation eine Kolumne unter dem Namen "Ansichtssache" verfasste.

Seine Zeit als Journalist beschloss Hauzi mit weiteren Engagements als Teilzeitproduzent (Abschlussredaktor): Von 2004 bis 2017 beim SeniorInnen-Magazin "Zeitlupe" und von 2008 bis 2011 beim "Tages-Anzeiger", wo er, getreu dem Beatles-Motto "When I’m Sixty-Four", mit 64 in Pension ging.

Bei der "Zeitlupe" schrieb er auch zahlreiche Artikel, führte Interviews und betreute zeitweise die Kulturtipps. Von 2012 bis 2017, also zwischen 65 und 70 Lebensjahren, stellte seine Chefredaktorin Marianne Noser alljährlich ein Gesuch an Pro Senectute, die Herausgeberin der "Zeitlupe", ob sie einen echten Senior beim SeniorInnen-Magazin beschäftigen dürfe. Die Gesuche wurden bis zu Hauzis 70. Geburtstag bewilligt, dann schritt das Obligationenrecht ein. Seither beschränkt er sich auf gelegentliche freie Mitarbeit.


Martin Hauzenberger
Foto: Gerry Ebner



Bücher von Martin Hauzenberger:


Fritz Widmer


Franz Hohler


Grosse Schweizer Kleinkunst

nach oben